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Die Transzendentalen Spiele Sri Krishnas

Von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Die Transzendentalen Spiele Sri Krishnas
Kṛṣṇa - Der Höchste Persönliche Gott
Originale Version 1. Auflage 1974
10. Kapitel:
 
Krishna
 
Die Befreiung Nalakūvaras und Maṇigrīvas


 

Diese Geschichte erzählt, wie durch den segensreichen Wunsch des großen Weisen Nārada Muni die beiden Halbgötter Nalakūvara und Maṇigrīva verflucht und schließlich von Kṛṣṇa befreit wurden. Nalakūvara und Maṇigrīva waren die Söhne des Schatzmeisters der Halbgötter, Kuvera, der ein großer Geweihter Śivas war. Durch die Gnade Śivas kannte Kuveras Reichtum keine Grenzen. Wie die Söhne eines gewöhnlichen reichen Mannes oft Wein und Frauen zum Opfer fallen, so verfielen auch die Söhne Kuveras dem Wein und der Sinnenlust.

Als sich die beiden Halbgötter wieder einmal vergnügen wollten, betraten sie die Gärten Śivas, die in der Provinz von Kailāsa an den Ufern des Mandākinī-Ganges liegen. Dort tranken sie übermäßig und lauschten dem Gesang schöner Mädchen, die ihnen in diesen Gärten, wo Millionen von duftenden Blumen blühten, Gesellschaft leisteten. Voll des süßen Weines stiegen die beiden in das Wasser des Ganges, den unzählige Lotosblüten schmückten, und begannen sich dort, gleich Elefantenbullen, die ihre Weibchen im Wasser genießen, der Gesellschaft der Mädchen zu erfreuen. Während sie sich auf diese Weise vergnügten, kam unvermittelt der große Weise Nārada des Weges. Er erkannte sogleich, daß Nalakūvara und Maṇigrīva zu betrunken waren, um ihn zu bemerken. Die jungen Mädchen hingegen, die nicht so berauscht waren wie die beiden Halbgötter, wurden sofort von Scham erfüllt, als sie nackt vor Nārada standen, und begannen, sich hastig zu bedecken. Die beiden Söhne Kuveras jedoch waren so betrunken, daß sie die Gegenwart des großen Weisen nicht zu würdigen wußten und ihre Körper nicht bedeckten. Als Nārada die beiden Halbgötter in ihrer Trunkenheit so tief gesunken sah, war es sein Wunsch, ihnen zu helfen, und so verhängte er einen Segensfluch über sie. Aus Mitleid wollte er ihrem falschen Genuß von Berauschung und jungen Mädchen ein Ende bereiten und sie Kṛṣṇa von Angesicht zu Angesicht sehen lassen. Er sagte, die Anziehungskraft materieller Sinnenfreude sei dem zunehmenden Einfluß der Erscheinungsweise der Leidenschaft zuzurechnen. Wenn ein Mensch in der materiellen Welt mit Reichtum gesegnet ist, wird er im allgemeinen das Opfer dreier Dinge: Berauschung, sinnlicher Begierde und Glücksspiel. Menschen, die auf ihren Reichtum stolz sind, werden so herzlos, daß sie sogar Schlachthöfe einrichten und unschuldige Tiere töten. Von sich selbst aber glauben sie, sie müßten niemals sterben. Solche verblendeten Toren, die das Gesetz der Natur nicht wahrhaben wollen, sind in ihren eigenen Körper verliebt. Sie vergessen, daß jeder materielle Körper - auch wenn er noch so gepflegt ist und behütet wird und vielleicht sogar der eines Halbgottes ist - letzten Endes zu Asche verbrannt wird. Und zu Lebzeiten ist der Körper, ganz gleich, wie schön er auch von außen erscheinen mag, mit Kot, Urin und den verschiedenartigsten Würmern angefüllt. Weil die Menschen wegen äußerlicher Unterschiede neidisch und gewalttätig sind, können sie nicht begreifen, was das endgültige Ziel des Lebens ist, und ohne dieses Lebensziel zu kennen, fallen sie für gewöhnlich in höllische Lebensbedingungen hinab. In ihrem nächsten Leben begehen diese armen Gauner alle nur erdenklichen Sünden, da sie den vergänglichen Körper genießen wollen, und sie sind nicht einmal imstande, darüber nachzudenken, ob der Körper ihnen eigentlich gehört. Man sagt, der Körper gehöre demjenigen, der ihn ernährt. Es stellt sich also die Frage, ob der Körper einem persönlich gehört oder dem Meister, dem man mit dem Körper dient. Der Herr des Sklaven erhebt auf den Körper des Sklaven einen Besitzanspruch, weil er den Sklaven ernährt. Man muß sich demnach fragen, ob der Körper dem Vater gehört, der den Samen gegeben hat, oder der Mutter, die den Körper in ihrem Leib entwickelt hat. Unwissende Menschen begehen so viele Sünden, weil sie sich fälschlich mit dem materiellen Körper identifizieren. Man sollte jedoch intelligent genug sein zu verstehen, wem der Körper wirklich gehört. Ein verblendeter Schurke tötet ohne zu überlegen unschuldige Tiere, um seinen Körper zu ernähren, und er kommt niemals auf den Gedanken, sich zu fragen, ob sein Körper tatsächlich ihm gehört oder ob sein Vater, seine Mutter oder gar sein Großvater der eigentliche Besitzer ist.

Manchmal geschieht es, daß ein Vater seine Tochter einem Mann zur Frau gibt, weil er das Kind der Tochter als seinen Sohn haben will. Der Körper kann auch einem Stärkeren gehören, der uns zwingt, für ihn zu arbeiten, und manchmal wird der Körper eines Sklaven unter der Voraussetzung verkauft, daß sein Körper zum Eigentum seines neuen Herren wird. Am Ende des Lebens gehört der Körper dem Feuer oder der Erde, denn er wird entweder zu Asche verbrannt oder begraben. Es kann auch sein, daß der Körper auf die Straße geworfen wird, wo sich Hunde und Geier über ihn hermachen.

Bevor man viele Sünden auf sich lädt, weil man seinen Körper erhalten will, sollte man sich darüber im klaren sein, wem der Körper nun eigentlich gehört: Der Körper ist ein Produkt der materiellen Natur und geht am Ende wieder in die materielle Natur ein - deshalb gehört er der materiellen Natur. Man sollte nicht fälschlich glauben, der Körper gehöre einem selbst. Warum sollte man dann, um einen falschen Besitz zu erhalten, andere töten? Warum sollte man unschuldige Tiere töten, um den Körper mit Nahrung zu versorgen? Wenn ein Mensch aufgrund seines Reichtums stolz wird, kümmert er sich nicht mehr um moralische Gesetze, sondern wird das Opfer von Wein, Frauen und dem Schlachten von Tieren. Unter solchen Umständen ist es oft besser, in armen Verhältnissen zu leben, denn einem armen Mann fällt es nicht schwer, an andere zu denken. Ein armer Mensch hat niemals den Wunsch, anderen Leid zuzufügen, denn er weiß aus eigener Erfahrung, daß es schmerzvoll ist, verletzt zu werden.

Aus diesem Grund dachte der Weise Nārada, es sei das beste, die beiden Halbgötter Nalakūvara und Maṇigrīva, die so sehr in falschen Ich-Vorstellungen befangen waren, in eine Lebensform zu versetzen, in der es ihnen gänzlich an Reichtum mangeln würde.

Ein Mensch, der mit Nadeln gestochen wird, möchte nicht, daß man andere sticht. Ebenso wünscht auch ein nachdenklicher Mann, der ein Leben in Armut führt, anderen nicht, auch unter solchen Bedingungen leben zu müssen. Im allgemeinen kann man beobachten, daß ein Mensch, der ein Leben in Armut verbracht hat und dann reich wird, am Ende seines Lebens Wohlfahrtseinrichtungen eröffnet oder Ähnliches ins Leben ruft, so daß den Armen geholfen werden kann. Ein mitleidiger armer Mensch hat, kurz gesagt, viel Verständnis für die Freuden und Leiden anderer. Ein Armer ist selten hochmütig, sondern meistens frei von solchen Verblendungen. Er ist mit dem zufrieden, was er durch die Gnade des Herrn für seinen Lebensunterhalt bekommt. Es ist eine Art von Buße, ein Leben in Armut zu führen. Nach den Gesetzen der vedischen Kultur müssen die brāhmaṇas arm bleiben, um nicht ein Opfer der falschen Ich-Vorstellung zu werden, die materieller Reichtum mit sich bringt. Eitelkeit, die überall dort auftritt, wo materieller Wohlstand herrscht, ist ein großes Hinderṁs auf dem Weg zur spirituellen Befreiung. Ein armer Mensch kann nicht durch übermäßiges Essen fett werden, weil er es sich nicht leisten kann, mehr zu essen als er braucht. Somit sind seine Sinne nicht erregt, und wenn die Sinne nicht erregt sind, kann er nicht gewalttätig werden.

Ein anderer Vorteil der Armut besteht darin, daß ein Heiliger ohne weiteres in das Haus eines armen Mannes eintreten kann - und somit bietet sich dem Armen die Gelegenheit, mit einem Heiligen zusammenzukommen und von ihm erleuchtet zu werden -, wohingegen ein reicher Mann nicht jedem gestattet, sein Haus zu betreten, und deshalb auch Heilige dort keinen Zutritt haben. Nach vedischem Brauch nehmen die Heiligen freiwillig die Position von Bettelmönchen ein, um so, unter dem Vorwand, etwas von den Haushältern erbetteln zu wollen, in jedes Haus eintreten zu können. Der Haushälter, der für gewöhnlich völlig vergessen hat, wie er spirituellen Fortschritt machen kann, weil er zu sehr in familiäre Angelegenheiten verstrickt ist, kann aus dem Zusammensein mit einem Heiligen einen großen Nutzen ziehen. Es ist sogar möglich, daß solch ein armer Mann durch das Zusammensein mit einem Heiligen Befreiung erlangt. Was nützen Menschen ihre materiellen Güter und ihr Ansehen, auf die sie so stolz sind, wenn es ihnen an der Gemeinschaft von Heiligen und Gottgeweihten mangelt?

Der große Weise Nārada Muni hielt es daher für Seine Pflicht, die beiden Halbgötter in eine Lebensform zu versetzen, in der sie nicht fälschlich auf Reichtum und Ansehen stolz sein konnten. Nārada hatte großes Mitleid mit ihnen und wollte sie daher aus ihrem gefallenen Zustand erretten. Sie standen unter dem Einfluß der Erscheinungsweise der Unwissenheit, und weil sie deshalb nicht in der Lage waren, ihre Sinne zu beherrschen, waren sie der sexuellen Begierde zum Opfer gefallen. Es war die Pflicht eines Heiligen wie Nārada, sie aus ihrem höchst abscheulichen Lebenszustand zu befreien. Einem Tier, das ein rein triebhaftes Leben führt, macht es nichts aus, nackt zu sein; doch Kuvera war der Schatzmeister der Halbgötter und ein sehr verantwortungsbewußter Mann, und Nalakūvara und Maṇigrīva waren seine Söhne. Dennoch waren sie so tierisch und verantwortungslos geworden, daß es ihnen in ihrer Trunkenheit gleichgültig war, nackt zu sein. Es ist ein Prinzip in der menschlichen Gesellschaft, den unteren Teil des Körpers zu bedecken, und wenn Mann oder Frau dieses Prinzip außer acht lassen, sinken sie auf die Stufe von Tieren. Nārada hielt es daher für die beste Strafe, die beiden Halbgötter in unbewegliche Lebewesen, und zwar in Bäume, zu verwandeln. Das Gesetz der Natur verbietet es den Bäumen, sich zu bewegen. Obwohl sie völlig von der Erscheinungsweise der Unwissenheit bedeckt sind, können sie keinen Schaden anrichten. Der große Weise Nārada hielt es daher für das beste, die beiden Brüder in solcher Weise zu bestrafen, daß sie zwar zu Bäumen würden, sich aber weiterhin an ihr früheres Leben erinnern und so verstehen könnten, warum sie bestraft worden waren.

Nachdem das Lebewesen seinen Körper verlassen hat, vergißt es im allgemeinen sein früheres Leben, doch in einigen Fällen, wie z. B. im Falle Nalakūvaras und Maṇigrīvas, vermag es sich durch die Barmherzigkeit des Herrn an sein vorheriges Leben zu erinnern. Nārada faßte also den Entschluß, die beiden Brüder für einhundert Jahre, nach der Zeitrechnung der Halbgötter, in Bäume zu verwandeln, und gab ihnen den Segen, daß sie nach dieser Zeit dem Höchsten Persönlichen Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würden. Auf diese Weise würden sie dann wieder zu einem Leben als Halbgötter erhoben und zu großen Geweihten des Herrn werden.

Nachdem Nārada diesen segensreichen Fluch ausgesprochen hatte, kehrte er zu seinem Aufenthaltsort zurück, der als Nārāyaṇa Āśrāma bekannt ist, und die beiden Halbgötter verwandelten sich in Bäume, die von dieser Zeit an als die Zwillings-Arjunabäume bekannt waren. Durch die große Barmherzigkeit Nāradas wurde den beiden Halbgöttern die Möglichkeit gegeben, im Hof von Nanda Mahārāja zu wachsen und Kṛṣṇa mit eigenen Augen zu sehen.

Obwohl Kṛṣṇa an dem hölzernen Mörser festgebunden war, brachte Er es fertig, den schweren Mörser hinter Sich herzuschleifen und Sich auf die beiden Bäume zuzubewegen, um die Prophezeiung Seines Geweihten Nārada zu erfüllen. Kṛṣṇa wußte, daß die beiden Bäume vor Ihm in Wirklichkeit die Söhne Kuveras waren, und so krabbelte Er langsam durch sie hindurch. Er paßte zwar gerade durch den schmalen Zwischenraum, doch der große hölzerne Mörser verkantete sich und blieb stecken. Kṛṣṇa nutzte die Gelegenheit und zog an dem Seil, an das der Mörser gebunden war. Als Er mit großer Kraft zog, stürzten die beiden Bäume mit lautem Krachen zu Boden, und aus den umgerissenen Bäumen kamen zwei wie loderndes Feuer leuchtende Gestalten hervor. Die ganze Umgebung wurde durch die Ausstrahlung, die von ihren Körpern ausging, in ein helles Licht getaucht. Die beiden geläuterten Seelen Nalakūvara und Maṇigrīva verneigten sich mit großer Ehrfurcht vor Kṛṣṇa und brachten Ihm ihre Gebete dar. Sie sagten: »Lieber Kṛṣṇa, Du bist der ursprüngliche Persönliche Gott, der Herr über alle mystischen Kräfte. Die gelehrten brāhmaṇas wissen, daß die kosmische Manifestation eine Erweiterung Deiner Energie ist, die manchmal manifestiert und ein anderes Mal ummanifestiert ist. Von Dir stammen ursprünglich die Sinne und die Lebenskraft der Lebewesen. Du bist der ewige Gott, Viṣṇu, der alles durchdringt und beherrscht. Du bist der ursprüngliche Quell der kosmischen Manifestation, die im Bann der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur (Reinheit, Leidenschaft und Unwissenheit) aktiv ist. Du bist als Überseele in allen Lebewesen gegenwärtig, und Du weißt, was in ihrem Körper und ihrem Geist vor sich geht. Deshalb lenkst Du auch ihre Handlungen. Obgleich Du inmitten alles Existierenden weilst, das unter dem Bann der drei Erscheinungsweisen der Natur steht, wirst Du dennoch nicht von diesen alles-verunreinigenden Erscheinungsweisen berührt. Niemand, der sich im Einflußbereich der drei Erscheinungsweisen befindet, kann Deine transzendentalen Eigenschaften verstehen, die bereits vor der Schöpfung existierten. Deshalb wirst Du auch das Höchste Brahman genannt, das immer von Seinen persönlichen Energien verherrlicht wird. In der materiellen Welt kann man Dich nur durch Deine verschiedenen Inkarnationen verstehen. Du nimmst zwar viele verschiedene Körper an, doch sie gehören nicht zur materiellen Schöpfung; sie sind immer voll transzendentaler Kräfte, d. h., sie bergen unbegrenzten Reichtum, unbegrenzte Kraft, unbegrenzte Schönheit, unbegrenzten Ruhm, unbegrenzte Weisheit und unbegrenzte Entsagung in sich. Im materiellen Dasein besteht ein Unterschied zwischen dem Körper und dem Besitzer des Körpers, aber weil Du in Deinem ursprünglichen spirituellen Körper erscheinst, gibt es für Dich keinen solchen Unterschied. Wenn Du erscheinst, weisen Deine ungewöhnlichen Taten eindeutig darauf hin, das Du der Höchste Persönliche Gott bist. Niemand in der materiellen Welt kann Deine transzendentalen Taten und Spiele nachahmen. Du bist derselbe Höchste Persönliche Gott, der erscheint, um die Geburt, den Tod und auch die Befreiung der Lebewesen zu veranlassen, und all Deine vollständigen Erweiterungen ruhen in Dir. Du kannst jedem Lebewesen alle nur erdenklichen Segnungen gewähren. O Herr, o Quell des Glücks und der Reinheit, wir bringen Dir unsere respektvollen Ehrerbietungen dar. Du bist der alldurchdringende Höchste Persönliche Gott, die Quelle des Friedens und die höchste Persönlichkeit in der Dynastie König Yadus. O Herr, unser Vater, Kuvera, steht in Deinem Dienst, und auch der große Weise Nārada, durch dessen Gnade wir jetzt in der Lage sind, Dich persönlich zu sehen, ist Dein ewiger Diener. Wir beten daher, daß auch wir in Deinem transzendentalen Dienst beschäftigt sein dürfen, indem wir ständig Deinen Ruhm preisen und von Deinen transzendentalen Taten hören. Mögen unsere Hände und unsere übrigen Gliedmaßen immer in Deinem Dienst beschäftigt sein; möge unser Denken ständig zu Deinen Lotosfüßen streben, und bitte laß auch unsere Häupter sich stets vor der alldurchdringenden universalen Form Deiner Herrlichkeit verneigen.«

Nachdem Nalakūvara und Maṇigrīva ihre Gebete beendet hatten, lächelte Śrī Kṛṣṇa, der Herr und Gebieter von Gokula, der immer noch an den hölzernen Mörser gebunden war, und sagte: »Es war Mir bereits bekannt, daß Mein großer Geweihter Nārada euch mit seiner grundlosen Barmherzigkeit gesegnet hat, als er euch von dem Stolz befreite, der euch verblendete, als ihr mit außergewöhnlicher Schönheit und unsagbarem Reichtum versehen wart. Er bewahrte euch davor, in die niedrigsten Lebensbedingungen des höllischen Lebens hinabzugleiten. All diese Tatsachen waren Mir bereits seit langer Zeit bekannt. Ihr seid vom Glück begünstigt, denn ihr wurdet nicht nur von ihm verflucht, sondern konntet ihn auch sehen. Wenn jemand durch Zufall einen so großen Heiligen wie Nārada Muni sieht, der immer heiter und erhaben ist und bereit, jedem Lebewesen seine Barmherzigkeit zu erweisen, wird solch eine bedingte Seele sofort befreit. Die Anwesenheit eines solchen Heiligen ist wie das Licht der Sonne - nichts kann mehr im Dunkel bleiben. Nun, Nalakūvara und Maṇigrīva, ist Euer Leben erfolgreich geworden, denn ihr habt ekstatische Liebe zu Mir entwickelt. Dies ist Eure letzte Geburt in der materiellen Welt. Ihr könnt nun zur Residenz Eures Vaters auf den himmlischen Planeten zurückkehren, und wenn ihr Mir weiter in Hingabe dient, werdet ihr schon in diesem Leben befreit werden.«

Als Kṛṣṇa geendet hatte, umkreisten die Halbgötter den Herrn viele Male, verneigten sich immer wieder vor Ihm und machten sich schließlich auf den Weg zu den himmlischen Planeten. Kṛṣṇa blieb unterdessen weiter an den Mörser gefesselt.

Hiermit enden die Erklärungen Bhaktivedantas zum 10. Kapitel des Buches Kṛṣṇa:
»Die Befreiung Nalakūvaras und Maṇigrīvas.«