DIE QUELLE ABSOLUTEN WISSENS

von Seiner Göttlichen Gnade A.C Bhaktivedanta Swami Prabhupāda
Gründer und ācārya der Internationalen Gesellschaft für Kṛṣṇa-Bewußtsein


Die Quelle Absoluten Wissens    

YOGA UND DER MEISTER DES YOGA

Die Verbindung zwischen Seele und Überseele, zwischen dem Höchsten und allen Ihm untergeordneten Lebewesen wird yoga genannt. Der Höchste ist Śrī Kṛṣṇa, die Höchste Göttliche Person. Kṛṣṇas Name ist yogeśvara, der Meister des yoga, weil Er das höchste Ziel aller yoga-Wege ist.

Ganz zum Schluß der Bhagavad-gītā heißt es: „Wo Kṛṣṇa ist und wo Arjuna, der größte aller Bogenschützen ist, wahrlich, da ist auch der Sieg."

Die Bhagavad-gītā ist eine Erzählung, die von Sañjaya, dem Sekretär Mahārāja Dhṛtarāṣṭras, gesprochen wird. Man kann das mit einem Radio vergleichen: das Stück wird im Studio gespielt, aber man kann es auch in seinem Zimmer hören. Heute haben wir die technischen Errungenschaften, die so etwas ermöglichen. Damals gab es auch so etwas, aber es hatte nichts mit Technik oder Mechanik zu tun. Dhṛtarāṣṭras Sekretär also konnte das Schlachtfeld vor sich sehen. Er selbst war im Palast des blinden Königs Dhṛtarāṣṭra und berichtete ihm, was sich auf dem Schlachtfeld zutrug. Im Verlaufe dieses Berichtes gelangte Sañjaya zu der Erkenntnis, daß Kṛṣṇa die Höchste Göttliche Person ist.

Kṛṣṇa wird yogeśvara genannt. Niemand kann ein besserer yogī sein als der Meister des yoga, und dieser Meister ist Kṛṣṇa. Es gibt verschiedene Arten des yoga. Yoga ist die Methode und ein yogī ist derjenige, der diese Methode praktiziert. Erkenntnis über Kṛṣṇa zu erlangen, ist das Ziel. Kṛṣṇa-Bewußtsein ist deshalb der höchste yoga.

Dieser höchste yoga wurde von Kṛṣṇa in der Gītā Seinem vertrautesten Freund, Arjuna, offenbart. Zu Beginn der Unterweisung sagte Kṛṣṇa, daß diese Methode nur von solchen Menschen praktiziert werden kann, die nach dem höchsten Ziel streben. Kṛṣṇa-Bewußtsein kann von Menschen, die sich nicht darum bemühen, Kṛṣṇa zu verstehen, nicht praktiziert werden. Denn es ist der höchste yoga -bhakti-yoga.

Es gibt fünf Arten der direkten und sieben Arten der indirekten Anziehung. Indirekte Anziehung ist nicht bhakti. Direktes Anhaften ist bhakti. Direkt an Kṛṣṇa anzuhaften wird hinschenkende, dienende Liebe genannt, und wenn dieses Anhaften nicht direkt ist, dann ist das keine dienende Liebe. Aber Anziehung besteht trotzdem. König Kaṁsa z. B. war ein Onkel Kṛṣṇas. Ihm wurde prophezeit, daß einer der Söhne seiner Schwester ihn töten würde. In ihm wuchs die Angst vor den Söhnen seiner Schwester, und deshalb beschloß er, seine Schwester zu ermorden. Aber Devakī, Kṛṣṇas Mutter, wurde von ihrem Gatten, Vasudeva, gerettet, der seinem Schwager versprach: „Vor dem Sohn deiner Schwester mußt du dich fürchten, aber nicht vor deiner Schwester. Sie hat nicht im Sinn, dich zu töten." Und er bat: „Töte deine Schwester nicht. Rette sie. Ich verspreche dir, ich lasse jeden Sohn sofort nach der Geburt zu dir bringen, und du kannst dann tun, was du für richtig hältst."

Vasudeva gab dieses Versprechen, um seine arme Frau zu retten. Er dachte, „ist erst einmal ein Sohn geboren, dann wird es sich Kaṁsa vielleicht doch noch anders überlegen." Aber Kaṁsa war ein solch großer Dämon, daß er alle Söhne Devakīs tötete, obgleich die Prophezeiung ihn erst vor dem achten Sohn seiner Schwester warnte. Als Kṛṣṇa sich nun im Schoße Seiner Mutter befand, mußte Kaṁsa ständig an Kṛṣṇa denken. Man wird über ihn nicht sagen können, daß er Kṛṣṇa-bewußt war, aber eigentlich war er es doch. Nicht direkt, nicht aus Liebe, aber als Feind. Er dachte an Kṛṣṇa, weil er in Ihm den Feind sah. Das also ist keine dienende Liebe. Jemand, der liebevoll zu dienen wünscht, denkt an Kṛṣṇa als Seinen Freund, er sieht sich als Kṛṣṇas Diener, als Sein Vater oder Seine Mutter oder Seine Geliebte.

Wir mögen Kṛṣṇa als Geliebtem dienen wollen, als unserem Sohn, als Freund, als Meister oder als dem Höchsten Erhabenen. Diese fünf Arten der direkten Beziehung zu Kṛṣṇa werden bhakti genannt; hingebende, dienende Liebe zu Gott - eine Liebe, die nichts mehr für sich selbst begehrt. Wenn man Gott als Sohn akzeptiert, dann übertrifft das die Vorstellung von Gott als Vater. Es besteht nämlich ein Unterschied: in der Vater-Sohn-Beziehung ist der Sohn darauf aus, von dem Vater etwas zu bekommen; der Vater aber möchte in seiner Beziehung dem Sohn gegenüber immer etwas geben. Es ist deshalb besser, wenn wir Gott, Kṛṣṇa, als unseren Sohn ansehen, als zu denken: „Wenn ich Gott als Vater habe, dann kann ich Ihn ja um alles Notwendige bitten." Aber wenn ich der Vater Kṛṣṇas werde, dann diene ich ihm schon von Beginn Seiner Kindheit an. Deshalb ist Vasudevas und Devakīs Beziehung zu Kṛṣṇa so unergründlich tief.

Yaśodā ist Kṛṣṇas Pflegemutter und sie denkt, „wenn ich Kṛṣṇa nicht genügend zu essen gebe, dann wird Er sterben." Sie vergißt, daß Kṛṣṇa der Höchste ist, daß Er die drei Welten erhält. Sie vergißt, daß einzig Gott der Herr für alle zum Leben notwendigen Dinge sorgt. Und die gleiche Höchste Göttliche Person ist der Pflegesohn Yaśodās geworden, aber sie denkt, „wenn ich Ihm nicht genügend zu essen gebe, dann stirbt Er." Das ist Liebe. Sie hat vollkommen vergessen, daß Er der Höchste Persönliche Gott ist, der sich als Kind offenbart hat.

Eine solche Beziehung ist sehr erhaben und nicht leicht zu verstehen. Aber es gibt eine Ebene, auf der man aufhört, Gott um das tägliche Brot zu bitten, auf der man vielmehr glaubt, daß Er sterben wird, wenn man Ihm nicht Sein täglich Brot gibt. Das ist höchste dienende Liebe. Eine solche Beziehung besteht zwischen Kṛṣṇa und Rādhārāṇī, der größten Gottgeweihten, der Geliebtesten Kṛṣṇas. Yaśodā bleibt Kṛṣṇas Geliebte als Mutter, Sudāmā liebt Ihn als Freund und ebenso Arjuna. Es gibt unzählige Gottgeweihte, die eine direkte Beziehung zu Kṛṣṇa haben.

Die yoga-Wege, die hier beschrieben werden, führen also zu bhakti-yoga, und bhakti-yoga erwacht in denjenigen, die von Kṛṣṇa angezogen sind. Andere können diesen yoga gar nicht praktizieren. Wenn man danach begehrt, Kṛṣṇa zu lieben und Ihm zu dienen, und wenn dieses Verlangen sich vertieft, dann beginnt man auch Gott, Kṛṣṇa, vollkommen zu verstehen. Es ist sehr schwer, Gott durch irgendwelche Theorien, die wir aufstellen, oder durch Spekulationen zu verstehen. Wir behaupten womöglich, Ihn zu verstehen, aber wir können Sein innerstes Wesen nicht erfassen, weil unseren Sinnen Grenzen gesetzt sind und Er unbegrenzt ist.

Im Śrīmad-Bhāgavatam wird gesagt, daß alle unsere Sinne unvollkommen sind. Wir können nicht einmal diese materielle Welt verstehen. Nachts sehen wir unzählige Planeten und Sterne am Himmel, aber viel wissen wir eigentlich nicht über sie. Wir kennen noch nicht einmal den Mond, obgleich die Menschen schon seit vielen Jahren versuchen, ihn zu erforschen. Und dann erst dieser Planet, die Erde! Wir wissen nicht einmal, was es alles auf diesem Planeten gibt. Unserem Wahrnehmungsvermögen sind Grenzen gesetzt, und deshalb wird unser Wissen immer unvollkommen bleiben. Darüber müssen wir uns im Klaren sein. Wir dürfen nicht der Meinung sein, daß wir unwahrscheinlich viel wissen oder daß wir Fortschritte in der Wissenschaft gemacht haben. Das ist Torheit und entspricht nicht den Tatsachen.

Wenn wir nicht einmal die Dinge in dieser Welt begreifen können, die wir täglich mit unseren Augen sehen, wie können wir dann die spirituelle Welt und Kṛṣṇa, die Höchste Göttliche Person, verstehen? Seine Gestalt ist spirituell, und mit unseren begrenzten Sinnesorganen können wir Ihn nicht verstehen. Warum sich dann also mit Kṛṣṇa-Bewußtsein überhaupt abgeben, wenn diese unvollkommenen Sinne Kṛṣṇas Wesen doch nicht verstehen können? Die Antwort darauf ist, daß wir sehr wohl beginnen können, Ihn zu erkennen und zu verstehen, wenn wir ergeben werden, demütig, wenn wir Ihm zu folgen bereit sind, als Diener, als Freund, als Mutter oder Vater, als Geliebte - wenn wir beginnen, Ihm liebend zu dienen.

Das Dienen beginnt mit der Zunge. Denn mit der Zunge können wir „Hare Kṛṣṇa" chanten (singen und sagen), und mit der Zunge können wir Kṛṣṇas prasādam (geweihtes Essen) kosten. Es ist also ein sehr schöner Anfang. Wir chanten Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare / Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare, und wann immer uns Kṛṣṇa durch Seine unergründliche Güte prasādam anbietet, nehmen wir es an. Wenn wir auf diese Weise demütig werden und wenn wir dieses liebevolle Dienen fortsetzen, dieses Chanten und das Essen von prasādam, dann wird sich uns Kṛṣṇa offenbaren.

Durch Spekulationen können wir Kṛṣṇa nicht verstehen. Das ist schon deshalb nicht möglich, weil unsere Sinne unvollkommen sind. Aber wenn wir liebend zu dienen beginnen, dann ist alles möglich. Eines Tages wird sich Kṛṣṇa uns offenbaren: „So bin Ich." Genauso wie sich Kṛṣṇa auch Arjuna offenbart hat. Arjuna ist ein Gottgeweihter, er hat sich hingegeben, er ist demütig, und er ist Kṛṣṇas Freund. Deshalb offenbart sich ihm Kṛṣṇa.

Die Bhagavad-gītā wurde Arjuna verkündet - nicht irgendeinem Philosophen, der über den Vedānta seine Mutmaßungen anstellte. Zu Beginn des Vierten Kapitels sagt Kṛṣṇa: „Ich verkünde dir diesen uralten yoga." Kṛṣṇa sagt, „Ich verkünde dir". Arjuna war ein kṣatriya, ein Krieger, und ein Hausvater, nicht einmal ein sannyāsī, ein in Entsagung Lebender. Aber das sind auch nicht die Qualifikationen, um Kṛṣṇa zu verstehen. Wenn ich ein sannyāsī, ein Bettelmönch, geworden bin, dann bedeutet das nicht, daß ich jetzt Kṛṣṇa verstehen kann. Welche Qualifikation ist dann aber erforderlich? „Jeder, der eine dienende Haltung entwickelt hat, mit Liebe und Hingabe, kann Mich verstehen." Niemand sonst. Weder die großen Gelehrten noch die Philosophen, die ihre Mutmaßungen anstellen. Ein Kind jedoch kann Kṛṣṇa verstehen, wenn es den rechten Glauben hat. Wir qualifizieren uns also durch Glaubenszuversicht und durch dienende, liebende Hingabe.

Durch diese Glaubenszuversicht und durch hingebungsvolles Dienen erkennen wir, daß Kṛṣṇa die Höchste Göttliche Person ist. Wir versuchen, dieses Kṛṣṇa-Bewußtsein zu verbreiten. Wir vergeuden weder Ihre noch unsere Zeit, weil wir in der Glaubenszuversicht gründen, daß Kṛṣṇa der Höchste Persönliche Gott ist. Theoretisch oder praktisch, wir müssen versuchen, Kṛṣṇa als die Höchste Person zu akzeptieren. Für diese Theorie gibt es die Offenbarungsurkunden. Durch die vedischen Schriften und durch die großen Gottgeweihten der Vergangenheit wie auch der Gegenwart, beginnen wir dies zu verstehen.

Für unser Zeitalter ist Śrī Kṛṣṇa Caitanya die große Autorität. Es gibt niemanden, der Ihm gleichkommt. Er war vollkommen Kṛṣṇa hingegeben. Und dann haben in Seiner Nachfolge Seine sechs Schüler, die gosvāmīs, uns Schriften hinterlassen, deren Wert überhaupt nicht ermessen werden kann - ganz besonders Jīva Gosvāmī. Sie haben unzählige Bücher über Kṛṣṇa geschrieben. Diese Nachfolge hat sich bis in unsere heutige Zeit fortgesetzt, und wenn wir bis zu den Vorzeiten zurückgehen wollen, dann kommen wir zu Vyāsadeva. Er hat das Śrīmad-Bhāgavatam und andere Werke über Kṛṣṇa geschrieben. Das Śrīmad-Bhāgavatam handelt einzig und allein von Kṛṣṇa. Vyāsa ist auch der Verfasser der Bhagavad-gītā. Die Gītā wurde von Kṛṣṇa verkündet und von Vyāsa niedergeschrieben, der diese Gītā in das Mahābhārata aufnahm.

Vyāsadeva akzeptiert Kṛṣṇa als die Höchste Göttliche Person. Im Śrīmad-Bhāgavatam führt er die verschiedenen Inkarnationen auf, von denen es 25 gibt. Am Schluß sagt er, daß alle verschiedenen Inkarnationen verschiedene Seinsweisen Gottes sind. Aber Kṛṣṇa ist der Höchste, Er ist Gott selbst, Gott in Seiner ganzen Fülle. Das sind also autoritative Beweisquellen.

Wenn wir an die śāstras, die heiligen Schriften, glauben, dann können wir erkennen: wer kann wohl mächtiger sein als Kṛṣṇa? Und wer kann schöner sein als Er, oder berühmter? Kṛṣṇa erschien vor 5000 Jahren, aber Sein Wissen, das Er uns in Form der Śrīmad Bhagavad-gītā verkündete, wird auch heute noch verehrt. Und zwar nicht nur von den Hindus oder den Indern, die Gītā wird in der ganzen Welt gelesen. Allein in Amerika gibt es mindestens 50 verschiedene Ausgaben der Bhagavad-gītā. Auch in England, in Deutschland, in Frankreich, in überhaupt allen Ländern gibt es unzählige Ausgaben der Gītā. Wer kann also berühmter sein? Wenn wir an die śāstras glauben, dann finden wir noch viele andere Beweisquellen: Kṛṣṇa heiratete 16 108 Frauen und gab jeder einen großen Palast, und jede von ihnen hatte 10 Kinder, aus denen wieder viele andere Kinder hervorgingen. Die Offenbarungsurkunden also sind unsere Beweisquellen. Auch in der Brahma-saṁhitā wird Kṛṣṇa als die Höchste Göttliche Person angesehen. Die Brahma-saṁhitā ist ein sehr altes Buch. Als ihr Verfasser gilt Brahmā, das erste Lebewesen dieses Universums.

In der Brahmā-saṁhitā steht, īśvaraḥ paramaḥ kṛṣṇaḥ. Īśvara bedeutet Gott. Es gibt viele Halbgötter, aber nur einen Höchsten Gott. Deshalb sagt die Brahma-saṁhitā: īśvaraḥ paramaḥ kṛṣṇaḥ

- Er ist der Gott der Götter. Īśvaraḥ paramaḥ kṛṣṇaḥ und dann: sac-cid-ānanda vigraha - und Seine Gestalt ist ewiges Sein und voller Erkenntnis und Glückseligkeit. Und weiter: anādiḥ - Er hat keinen Anfang. Er ist anfanglos, aber Er ist der Ursprung von allem. Anādir ādir govindah. Go bedeutet Sinne, go bedeutet Kuh und go bedeutet Land. Er ist der Besitzer aller Kühe, Er ist der Besitzer von allem Land, und Er ist der Schöpfer aller Sinne.

Wir alle trachten nach Sinnesgenuß, aber Erfüllung finden wir letztlich nur im freudigen Wechselspiel des Gottdienens, in der persönlichen Beziehung zu Govinda, der Urersten Höchsten Göttlichen Person.

In der Gītā spricht der gleiche Höchste Persönliche Gott zu Arjuna über sich selbst. Niemand kann durch seine Theorien und Spekulationen etwas über Gott sagen, das wichtiger wäre als das, was Kṛṣṇa selbst über sich sagt. Denn niemand weiß mehr über Gott als Kṛṣṇa, denn Er ist Gott selbst. Wenn wir über unsere eigene Person sprechen, wer könnte da wohl besser Bescheid wissen als wir selbst? Wenn wir also Glauben haben, wenn wir theoretisch oder praktisch in Kṛṣṇa die Höchste Göttliche Person sehen, dann können wir durch Seine Worte in der Bhagavad-gītā Gott verstehen. Das ist gar nicht so schwierig.

Wenn wir dem Glauben schenken, was Kṛṣṇa sagt, dann können wir auch Gott verstehen, - was Er tut, wie Seine Kräfte sich auswirken, wie Er sich manifestiert, was die materielle Welt ist, was die spirituelle Welt ist, wie die Natur der Lebewesen beschaffen ist, worin ihre Beziehung besteht, alle diese Dinge finden sich in den heiligen Schriften Gottes.

In allen vedischen Schriften finden wir das Wissen über drei wesentliche Dinge: erstens unsere Beziehung zu Gott, und dann, nachdem wir unsere Beziehung zu Gott verstanden haben, können wir im Sinne dieser Erkenntnis handeln. Ein Mann und eine Frau brauchen nicht miteinander verwandt zu sein, aber sobald erst einmal eine Beziehung als Ehegatten hergestellt ist, dann wird in diesem Sinne auch gehandelt.

Im allgemeinen glauben die Menschen, daß es eine Beziehung zwischen ihnen und Gott gibt, sobald sie erkannt haben, daß Gott der Vater ist, und daß der Sohn den Vater um alles bittet, was er braucht; aber diese Art der Beziehung ist keineswegs die höchste. In vollkommener Gotteserkenntnis gibt es auch sehr vertraute Beziehungen. Diese vertraute Beziehung zu Ihm wird offenbar, wenn wir vollkommen frei geworden sind. Jedes individuelle Wesen hat eine ganz bestimmte Beziehung zu Gott. In unserem jetzigen Zustand allerdings, können wir uns daran nicht mehr erinnern. Wenn diese Beziehung durch die dienende Liebe zu Gott, durch Kṛṣṇa-Bewußtsein offenbar wird, dann erleben wir die Erfüllung unseres Lebens. Kṛṣṇa-Bewußtsein ist eine große Wissenschaft. Es hat nichts mit romantischem Gefühlsschwelgen zu tun. Kṛṣṇa-Bewußtsein gründet sich auf wissenschaftliche Lehrsätze, die sich in der Bhagavad-gītā, den Veden und der Brahma-saṁhitā finden, und die uneingeschränkt von Autoritäten wie Śrī Kṛṣṇa Caitanya Mahāprabhu, Rāmānujācārya, Madhvācārya, Nārada, Asita und Vyāsa akzeptiert werden. Kṛṣṇa-Bewußtsein ist kein Geschäft mit der Liebe oder dem Geld. Es ist wirklich etwas Echtes. Und wenn wir diese Wissenschaft studieren, dann werden wir Erfüllung finden und das höchste Ziel des Lebens erreichen. » weiter

         
Download PDF: (1 MB)

Lotus